Man stirbt zwei Mal:

Das erste Mal, wenn man aufhört zu atmen.

Das zweite Mal, wenn jemand zum letzten Mal deinen Namen sagt.

-Banksy

Mit einem unveröffentlichten und auf den 1. September 1939 zurückdatierten privatdienstlichen Schreiben Hitlers begann die geheim gehaltene Organisation der Massenermordung von Menschen mit psychischen Erkrankungen oder geistigen Behinderungen im Deutschen Reich, die bis 1945 über 200 000 Patientinnen und Patienten das Leben kostete. Während bis August 1941 v. a. eine Zentralstelle in Berlin anhand der Patientenakten die Tötungsentscheidungen fällte und die Organisation der Transporte in sechs Tötungsanstalten durchführte, entschieden in den darauffolgenden Jahren die betreuenden Ärzte selbst in den jeweiligen Anstalten über Leben und Tod der Patientinnen und Patienten im Rahmen der sogenannten „wilden Euthanasie“.

Quelle: Bundesarchiv

Unsere eingereichten Fragen anläßlich der Bürgerversammlung vom 28. Juni 2017:

Im März 2017 hat die „Kalmenhof-Kommission“ beschlossen, einen unabhängigen Historiker damit zu beauftragen, Fragen zur weiteren Verwendung des ehemaligen Kinderfachkrankenhauses sowie der Lage des oder der Gräberfelder zu klären. Dazu folgende Fragen:

  • Wer wurde beauftragt?
  • Wann beginnt die Untersuchung des Gräberfeldes?
  • Wie lange wird die Untersuchung dauern?
  • Wer trägt die Kosten?
  • Wann wird das Ergebnis vorgestellt?
  • Wie sehen die anschließenden und nächsten Schritte aus?

Die zusammengefassten Antworten von Bürgermeister Herfurth:

Die Kosten für den zwischenzeitlich ausgeschriebenen Forschungsauftrag trägt die Vitos Rheingau. Bislang scheint noch keine Vergabe erfolgt zu sein, denn es wurde mit den Forschungsarbeiten bislang nicht begonnen. Der/Die Historker/in wird sich zunächst einarbeiten und man dürfe von einer Zeitspanne von 7-9 Monaten rechnen, bis ein erster Bericht vorliegt.

D.h. vor April/Mai 2018 kann man nicht mit einem ersten Ergebnis rechnen. Da kann man als interessierter Bürger und Bürgerin nur hoffen, gut Ding will Weile haben.

Heute haben Unbekannte auf dem vermuteten Gräberfeld des Idsteiner Kalmenhofes und am Tatort der Verbrechen, dem Kinderfachkrankenhaus, Blumen abgelegt und Kerzen entzündet, um an die vielen hundert Opfer des Krankenmordes zu erinnern, die auch mehr als 70 Jahre nach den Verbrechen anonym im Gelände verscharrt liegen, so wie es die Täter wollten.

Es ist an der Zeit, diesen Menschen ihre Namen
und damit auch ihre Würde zurückzugeben.

(Nürnberger Dokument PS-630)

Philipp Bouhler
Reichsleiter der NSDAP, Beauftragter für die Aktion T4, die systematische Ermordung von Kranken und Behinderten

Dr. med. Karl Brandt
chirurgischer Begleitarzt von Adolf Hitler, Beauftragter für die Aktion T4, die systematische Ermordung von Kranken und Behinderten