Anlässlich der Demonstration am 24.01.2022 haben wir unsere Haltung dargelegt. Uns ist es wichtig, gesprächsbereit zu sein und zu bleiben, gerade in den jetzigen Zeiten.
Den eigenen Anspruch, dagegen zu sein, Recht zu haben und auf der richtigen Seite zu stehen, das darf man in einer Demokratie für alle sicht- und hörbar zum Ausdruck bringen.
Die Meinungsfreiheit ist ein politisches Grundrecht, dessen Ausprägung die Versammlungsfreiheit im Kern ist.
Eine bestimmte und konkrete Haltung als solche zu verbieten, ist wiederum dem Staat verboten. Deshalb darf er Meinungsäußerungen zwar regulieren, aber nur im Rahmen allgemeiner Gesetze.
Der Staat muss bei aller Gefahrenabwehr immer sicherstellen, dass sich der Raum für politische Kontroversen nicht schließt und über seine Maßnahmen gestritten werden kann.
Das schuldet der Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern.
Demokratie heißt mehr als: Mehrheit gilt.
Demokratie bedeutet, dass jedem Menschen das gleiche Recht auf Achtung und Würde zusteht. Es geht daher nicht nur um Minderheitenschutz, sondern um die Demokratie insgesamt, wenn hier und heute unterschiedliche Meinungen zum Ausdruck gebracht werden.
Dies muss allerdings unter Wahrung von Recht und Ordnung geschehen – denn auch das ist eine Notwendigkeit funktionierender Rechtsstaatlichkeit und Demokratie.
Kritische Äußerungen sind nicht als Beleidigungen zu begreifen, wie sich das täglich in den unsozialen Medien beobachten lässt, wo anstatt einer konstruktiven Diskussion nur noch Beleidigungen, Abwertungen, Diffamierungen und Desinformationen ausgetauscht werden. Dauererregung und maximale Empörung wird als angewandte Moral verstanden.
Es ist nötig, dass wir in langen Linien denken.
Wie stehen wir zueinander?
Wie wollen wir wieder zu einem Miteinander kommen?
Um es klar zu sagen: Die Corona-Pandemie hat keinen tieferen Sinn, sondern ist hauptsächlich für viele Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen ein großes Unglück.
Deshalb gilt: Respekt überbrückt Differenzen und Distanzen und ist jetzt dringend geboten.
Respekt und Solidarität dürfen auf keinen Fall exklusiv werden, d.h. zugunsten des eigenen Vorteils, der eigenen Selbstgerechtigkeit andere benachteiligen oder gar ausschließen.
Wenn wir für alle Menschen mit ihren Sorgen, Nöten und Ängsten einen Platz in unseren Reihen schaffen, dann müssen wir uns nicht wegen möglicher Irrwege und braunem Gelichter und deren Ambitionen sorgen.
Sehr gute Rede. Das Brückenbauen ist eine zentrale Leistung in der Gesellschaft.
Es ist richtig Flagge für solidarisches Verhalten zu zeigen und diejenigen, die nur ihre individuelle Freiheit im Kopf haben darauf hinzuweisen, dass Solidarität und Freiheit sich gegenseitig bedingen. Wenn wir Zweiflern die Hand reichen, dann mit klaren Aussagen zu „Fake News“ und Verschwörungstheorien. Aus der deutschen Geschichte der 20iger Jahre des letzten Jahrhunderts kann man m.E. lernen, dass Protest und „Querdenken“ kein Wert an sich ist, sondern die „lange Linie“ des Feindbilds, d.h. sein eigentliches Ziel genau betrachtet werden muss. „Wehret des Anfängen“, auch wenn dies abgedroschen klingen mag.
Eigentlich ist mit Uschis Beitrag schon alles gesagt. Die „Montagsspaziergänger“ dürfen ihre Meinungen kundtun, sofern sie ihren „Spaziergang“ angemeldet haben – die Gegendemonstranten dürfen dies genauso. Eine Demokratie kann kontroverses Denken aushalten.
Man kann sogar voneinander lernen. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Man sollte sich nur im Klaren sein, mit wem man demonstriert.
Feinddenken spaltet. Wollen wir das?
Aber vielleicht braucht man ein Feindbild, wenn man unzufrieden ist?
Lasst uns reden, um unser Denken und Handeln zu verstehen oder mindestens wahrzunehmen!
Auch für diese Krise gilt: Gemeinsam bewegen wir etwas!
Ich kann mich Inhaltlich dem Kommentar voll anschließen.
Die „Montagsspaziergänger“ melden sich eben nicht an, sondern verwenden eine Protest-Form, wie sie in totalitären Staaten mangels legaler Möglichkeiten Anwendung findet. Damit suggerieren sie ja genau das Bild einer unterdrückten Gruppe; die legale Demonstration bewusst das Gegenteil. Das ist perfide; es geht nicht um Inhalte.
Und der Slogan „Einen Scheiß muss ich!“ spricht auch nicht gerade für Dialogbereitschaft.
Vielen Dank Uschi, für deine klaren Worte.
Wann reden wir eigentlich wieder über den Klimawandel.
Wie werden wir Erdgas, Öl, Kohle und damit die Abhängigkeit von Diktaturen und korrupten Politikern los?
Gerade wäre eine gute Gelegenheit, in seinen vier Wänden zu bleiben und über den Sinn seines Handelns nachzudenken. Wobei ein Spaziergang in die Reste der Natur auch sehr hilfreich ist.
So einfach ist es nicht. Der Impfstatus sagt zwar nichts über die Würde eines Menschen, aber das Menschenbild derer, die die unangemeldeten, ohne Maske stattfindenden „Spaziergängen“ befeuern, indem sie dazu aufrufen, lässt mich um die Achtung meiner Würde und die meiner FreundInnen fürchten. Ich denke in langen Linien.