Antrag Initiativgruppe Kino

Idstein, 21. August 2021

 

Die Stadtverordnetenversammlung möge beschließen:

Beschluss:

Der Magistrat wird beauftragt, eine „Initiativgruppe Kino“ mit den folgenden Zielen einzurichten:

  • Erhalt und Stärkung des Kulturortes Kino in Idstein
  • Wissenstransfer fachkundiger und interessierter Bürger:innen, der Familie Wunderer, Vertreter:innen der Stadt sowie weiterer Impulsgeber:innen aus der Stadtgesellschaft
  • Grobkonzeptionierung eines oder mehrerer Betreibermodelle (z. B. Kommunales Kino, freies Programmkino)
  • Auswahl einer geeigneten Rechtsform für den:die Betreiber:innen
  • Prüfung von geeigneten Förderprogrammen
  • Koordination der Umsetzung, inkl. kurzfristig realisierbarer Interimslösung (z.B. temporäre Spielstätte Tournesol-Konferenzraum) zur zeitlichen Überbrückung bis zur Etablierung einer Dauerspielstätte

 

Begründung:

informativer Link: Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. https://www.kommunale-kinos.de/service/fuer-den-anfang-cinema-for-beginners/

Kino ist Kultur. Das Kino versammelt die Menschen an einem Ort, nicht nur um Filme gemeinsam zu erfahren, sondern auch um nach einem gemeinsamen Erlebnis neue Ideen auszutauschen.

Kinos sind kulturelle Leuchttürme auf dem Land, oft die einzige Kultureinrichtung neben der Stadtbücherei, gelegentlichen Theatergastspielen und in der Regel für die lokale Wirtschaft ein nicht zu unterschätzender sekundärer Standortfaktor. Daher sollte man den entstandenen weißen Flecken auf der Kinolandkarte mit einem Kino und den entsprechenden Programminhalten füllen.

Ehrenamtliche Enthusiast:innen und bürgerschaftliches Engagement sind gefragt, wenn ein traditionelles Kino schließt oder schon seit Jahren ein (anspruchsvolles) Kinoangebot fehlt.

Hier soll die „Initiavgruppe Kino“ Starthilfe leisten und die entstandene Lücke im kulturellen Angebot Idsteins schließen.

Update AJKSS 06.09.2021

Auszug Niederschrift AJKSS

Beschluss:

Der Antrag der ULI-Fraktion, Drucksache-Nr. 216/2021 betr. Initiativgruppe Kino wird bis zur nächsten Sitzungsrunde vertagt.

Bemerkungen:

Stadtverordneter Lenz erläutert den Antrag und die Wichtigkeit des Erhalts und der Stärkung des Kulturortes Kino in Idstein sowie den Vorschlag zur Einrichtung einer „Initiativgruppe Kino“.

Frau Fritz führt aus, dass zum Thema Kino und geeigneten Räumlichkeiten bereits einige Überlegungen angestellt wurden und die Verwaltung hierzu auch im Austausch mit Herrn Wunderer steht. Ein Kinoangebot in der Stadthalle wäre möglich, allerdings aufgrund der Vielzahl von Buchungen erst ab dem Frühjahr 2022. Eine weitere Möglichkeit wäre ein Angebot in Form von Kino-Openair-Vorstellungen, hier bestehen gute Kontakte zu Anbietern und auch Förderungen über das Film- und Kinobüro Hessen könnten beantragt werden.

Bei allen Angeboten ist aber einzukalkulieren, dass diese nicht kostendeckend durchgeführt werden können. Die Gründung einer Interessensgruppe oder eines Fördervereins unabhängig von der Verwaltung wäre daher hilfreich, gerade auch im Hinblick auf die Akquirierung von Fördergeldern. Herr Wunderer würde hierbei beratend unterstützen, sich aber nicht als aktiver Vertreter beteiligen.

Es gab auch Überlegungen in Richtung eines Trägervereins, z.B. Kulturring, wichtig wäre aber vor allem, geeignete Räumlichkeiten zu finden. Das vorhandene Kinogebäude steht nicht mehr zur Verfügung, dort wurden die Einrichtung und Technik bereits demontiert. Gebäude sind zudem in diesem Kontext nicht förderfähig.

Stadtverordneter Dr. Hahn regt an, die sehr konkret formulierte Anfrage in einen Prüfantrag umzuwandeln.

Stadtverordnete Schreier ist der Meinung, der Antrag bietet noch ausreichend Gestaltungsmöglichkeiten, man müsse sich von einer festen Vorstellung von Kino lösen. Sie wäre auch bereit, in bei einer Initiativgruppe mitzuarbeiten.

Bürgermeister Herfurth ist der Ansicht, dass ein Beschluss nicht notwendig ist. Eine Initiativgruppe könne sich frei gründen. Umso besser, wenn bereits interessierte Personen für eine Initiativgruppe vorhanden sind. Eine Beteiligung und Konzeptionierung der Verwaltung wäre inhaltlich möglich, aber personell u.a. aufgrund der Haushaltslage nicht leistbar.

Stadtverordnete Schadow hält eine Magistratsinitiative für ein Gremium ebenfalls nicht für ein geeignetes Format, da es allen frei stünde, sich zusammenzuschließen. Weitere Fragen stellen sich u.a. hinsichtlich der Kostenfrage und des hohen Verwaltungsaufwands. Die Initiative sollte von interessierten Bürgern kommen und die entsprechenden Ideen anschließend an die Gremien herangetragen werden.

Stadtverordneter Lenz merkt an, dass die Initiativgruppe die inhaltliche Gestaltung zur Aufgabe haben soll, Verwaltung und Kulturring sind als mitwirkende Institutionen beteiligt. Die Einrichtung der Initiativgruppe ist auch nicht unbedingt abhängig von einer bestimmten Rechtsform, möglich wäre auch die Bildung eines Runden Tisches.

Stadtverordneter Kilian berichtet, dass schon mehrere Kinos in der letzten Zeit ihren Betrieb einstellen mussten, auch eine Weiterführung der Kinokultur in Idstein würde voraussichtlich an der Finanzierung scheitern.

Stadtverordneter Zeug stimmt zu, dass der Weiterbetrieb der Kinokultur nicht auf ein festes Kino hinauslaufen kann und eine Initiativgruppe außerhalb der Verwaltung gebildet werden sollte.

Stadtverordnete Kilb gibt ebenfalls den enormen Aufwand für die Verwaltung zu bedenken, gerade wenn wichtige Akteure, wie Herr Wunderer eine direkte Beteiligung ablehnen. Sie kann dem Antrag so nicht zustimmen.

Stadtverordneter Scheurich bittet um die Einholung weiterer Informationen, z.B. durch die Initiative Kommunales Kino, zur Beratung des Antrags.

Stadtverordneter Pokoyski sieht die Umsetzung ebenso nicht als Aufgabe der Verwaltung an und schlägt die Umwandlung der Anfrage in einen Prüfantrag vor.

Stadtverordneter Lenz bittet den Antrag zu vertagen.

Der Vorsitzende des Ausschusses, Stadtverordneter Nippgen van-Dijk, schlägt vor, dass bis zur nächsten Sitzung mit dem Lindentheater Geisenheim sowie mit der Initiative Kommunales Kino Kontakt aufgenommen werden soll und regt eine entsprechende Vorstellung dieser Anbieter an.

Stadtverordneter Lenz stimmt dem zu.