Erste Eindrücke von der Zukunftswerkstatt
Kurz nach 17.00 Uhr begann die Zukunftswerkstatt, mit Begrüßungen durch den Geschäftsführer der Vitos Rheingau, Servet Dag, und den Idsteiner Bürgermeister, Christian Herfurth. Die Moderatorin Kristina Oldenburg (Kokonsult) stellte den ca. 40 Anwesenden den weiteren Ablauf vor.
Die Teilnehmer wurden in zwei Gruppen gelost, die für die beiden Fragestellungen je 45 Minuten Zeit hatten, Gedanken, Ideen und Anregungen auszuarbeiten. Unterbrochen von einer 20-minütigen Pause.
Nach der Pause wechselten die Gruppen die Fragestellungen. Erschwert wurde der Prozess, aus unserer Sicht, dadurch, dass jede Gruppe sich mit den Ergebnissen der anderen Gruppe zu beschäftigen hatte, anstatt auf einem neuen Poster eigene Ideen und Gedanken aufzuschreiben. Sicher wäre es zu Dopplungen gekommen, diese hätte man zusammenfassen und damit bestimmte Punkte verstärken oder abschwächen können. Stattdessen mussten am Ende ein jeder Runde Punkte zur Priorisierung geklebt werden – eine etwas überholte Gruppenarbeitsform, die neuen, ungeführten Gedanken keinen großen Raum ließ.
Im Verlauf der ersten Gesprächsrunde hatte die vormalige und langjährige Erste Beigeordnete des LWV, Evelin Schönhut-Keil, einen Beschluß des Landeswohlfahrtsverbandes aus dem März 2019 verlesen, der den formalen Hintergrund erklärt.
In der Abschlußrunde stellten die Moderatoren die Ergebnisse in der Zusammenfassung vor. Servet Dag bedankte sich für den „schönen Abend“ und für die konstruktive Zusammenarbeit sowie für die daraus resultierenden Ergebnisse. Dag hatte bereits vorher deutlich darauf hingewiesen, dass Vitos keine kommerzielle Nutzung des Gebäudes beabsichtige.
Die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt sollen als nächstes den Vitos- und LWV-Gremien vorgestellt werden. Dag bat um Geduld, denn Weiteres sei erst in ca. 3-5 Monaten zu erwarten.
Da dies über den Verlauf des Abends niemand sonst angeregt hatte – wie auch schon bei Vorstellung der Forschungsergebnisse am 1. April 2019 nicht -, lud Ursula Oestreich (ULI) die Anwesenden am Ende des formalen Teils zum Innehalten und Gedenken an die Opfer, zu einem Gedenkmoment ein.
Die Frage einer Teilnehmerin nach der weiteren Vorgehensweise, v.a. nach Möglichkeiten weiterer Beteiligung der gestern Anwesenden wie interessierter Bürger*innen überhaupt, wurde von Dag ausweichend beantwortet. Martina Hartmann-Menz wies in diesem Zusammenhang auf die Möglichkeit der Mitarbeit beim Verein Gedenkort Kalmenhof e.V. hin.
Zweck und Aufgabe des Gedenkortes Kalmenhof e.V.
Zweck des Vereins ist die Förderung der Allgemeinen, Schul- und Berufsbildung sowie die Förderung des Gedenkens an Verfolgte des Nationalsozialismus und Kriegsopfer sowie Betroffene der „schwarzen Pädagogik“ einschließlich der Errichtung von Ehrenmälern und Gedenkstätten.
Aufgabe des Vereins ist es, die Erinnerung an die Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Verbrechen und der „schwarzen Pädagogik“ wach zu halten und das Lernen aus der Geschichte des Nationalsozialismus zu fördern. Der Verein soll durch geeignete Maßnahmen das Interesse der Bevölkerung und Institutionen an der Arbeit der Gedenkstätte Kalmenhof aufrechterhalten.