Volkstrauertag – ein stiller Gedenkspaziergang.

von 26. Nov 20170 Kommentare

Zwanzig interessierte Bürgerinnen und Bürger trafen sich am vergangenen Volkstrauertag vor dem Gerberhaus in Idstein. Ziel war es, derer zu gedenken, die verfolgt und getötet wurden, weil deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung im nationalsozialistischen Deutschland als lebensunwert bezeichnet wurde.

Nach einigen einleitenden Worten zu den ca. 700 Euthanasie-Morden im Kalmenhof machte sich die Gruppe auf den Weg zur Gedenkstätte im Veitenmühlenberg. Ein kurzer Halt am alten Krankenhaus, mit der Kinderfachabteilung in den beiden oberen Etagen, wurde eingelegt. Dort wurden in der Zeit von 1939 bis 1945 Menschen mit körperlichen und/oder geistigen Behinderungen ermordet. Aber darüber hinaus wurden, wie am Beispiel von Ruth Pappenheimer aufgezeigt, auch Menschen getötet, die sich nicht in die nationalsozialistische Ideologie einpassen liessen.

Für alle diese Menschen wurde an der Gedenkstätte ein Kranz niedergelegt und eine Kerze entzündet.

Wie sehr das Thema die Teilnehmer berührte, zeigten die anschließend noch eine ganze Weile zusammenstehenden Gesprächsgruppen. Wie sich im Gesprächsverlauf zeigte, ist das Leben von zwei Teilnehmern des Gedenkspazierganges eng mit dem Kalmenhof verknüpft. Jetzt, im Alter, wird der Wunsch nach Klärung dringlich.

Weitere Informationen bietet die Webseite Kalmenhof-Gedenken.de an, insbesondere zur Lage des Gräberfeldes, welches vermutlich weitaus größer ist, als die jetzige Gedenkstätte vermuten lässt.

 

Beeindruckend – herzlichen Dank für die Teilnahme.