Haushalt 2022 – unsere Klausur

Seit Mitte September, hatten wir uns in kleinen Arbeitsgruppen Gedanken aus unserer Sicht zum Haushalt 2022 gemacht. Am 11.11.2021 wurde es konkret, als wir im Rahmen der Stadtverordnetenversammlung den Haushaltsentwurf für das Jahr 2022 erhielten. Bis zum 22.11.2021 haben wir Zeit, unsere Fragen und Anträge zu formulieren.

Die knappe Frist war uns bereits im Vorfeld bewußt, weshalb wir für den 12./13.11.2021 eine Klausur vereinbart hatten.

Am Freitag traf sich die Fraktion, um sich einen Überblick zu verschaffen. In den Samstag starteten wir mit einem Frühstück und gingen dann, unterstützt durch die verschiedenen Arbeitsgruppen und deren Ergebnisse, durch die Haushaltspositionen. In intensiven und produktiven Diskussionen haben wir unsere Positionen herausgearbeitet, die es jetzt gilt antragsgerecht vorzubereiten. Bis zum 22.11.2021 haben wir noch ein bisschen Fleißarbeit vor uns, der wir entspannt entgegensehen. Mit einem Absacker in gemütlicher Runde rundeten wir unsere Klausur am Abend ab.

Zur Sache geht es dann in den Ausschussrunden ab dem 29.11.2021, die bereits um 18.00 Uhr beginnen und in dieser Runde „open end“ angesetzt sind, um ausreichend Raum für die Beratungen zu haben. Das Finale, mit der Stadtverordnetenversammlung, findet am 16.12.2021 statt.

Wir sind gespannt!

„Aber kein Vogel war zu hören – Totenstille“, sagt der Zeitzeuge

„Wir machen jetzt gemeinsam eine Reise“, kündigt Monika Held an. Als Journalistin hatte sie im Jahr 1979 Hermann Reineck kennengelernt. Seine Geschichte hat die Autorin in dem Buch mit dem Titel „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ verarbeitet. Aus Hermann Reineck wird dort der fiktive KZ-Häftling Heiner Rosseck, aus Reinecks Frau Anni wird Lena. Die Erzählung geht weit über die Lagerzeit hinaus.

„Bald wird es keine Überlebenden des Holocaust mehr geben – und wer erzählt dann?“ Monika Held und der Kontrabassist Gregor Praml haben aus Helds Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ und O-Tönen des Auschwitz-Überlebenden Hermann Reineck eine Konzertlesung mit Kontrabass und Effekten konzipiert. Text und Musik erzählen stellvertretend die Geschichte(n) eines Zeitzeugen. Während der Lesung verweben sich die originalen Reineck-Berichte vom Band, die Schilderungen, mit denen das grauenvolle Lagerleben von Heiner Rosseck beschrieben wird und die Musik von Gregor Praml zu einer beklemmenden Atmosphäre.

Die anfänglich vorgetragenen Original-Zitate von AfD-Protagonisten stellen einen aktuellen Bezug her. Vielleicht auch deshalb erklingt am Ende der Konzertlesung der Beifall trotz der hervorragenden Leistung nur verhalten.

Organisiert wurde die Veranstaltung am 07.11.2021 in der Unionskirche durch den Idsteiner Verein „Gedenkort Kamenhof“, der sich vorrangig um die Aufklärung der Euthanasie-Verbrechen während des Nationalsozialismus im Idsteiner Kalmenhof kümmert.

Vernehmung des Zeugen Hermann Reineck

52. Verhandlungstag 05.06.1964
1. Frankfurter Auschwitz-Prozess
»Strafsache gegen Mulka u.a.«, 4 Ks 2/63
Landgericht Frankfurt am Main

Drei deutsche Mörder. Aufzeichnungen über die Banalität des Bösen

Das sind die einzigen gefilmten Täterprotokolle mit Verurteilten der Frankfurter Auschwitzprozesse. Darin werden ca. vierzehn Jahre nach dem zweiten Auschwitzprozess in Frankfurt (1965 bzw. 1966) mit den Verurteilten Josef Erber, Oswald Kaduk und Josef Klehr während ihrer Haftzeit aufgezeichnete Interviews zu den Massenmorden im deutschen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau und ihrem Selbstverständnis als ehemaligen Angehörigen der dortigen SS-Wachmannschaft und als Täter gezeigt.