Verlust der Nacht durch künstliches Licht

von 14.Aug.20220 Kommentare

Bundesweit gefragte interdisziplinäre Wanderausstellung zur „Lichtverschmutzung“ für 2 Tage in Idstein

 

Über vier Jahre hinweg förderten das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Senatsverwaltung Berlin das Forschungsprojekt „Verlust der Nacht“. Renommierte Institute wie das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischere, das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und die Institute für Stadt- und Regionalplanung sowie für Energie- und Automatisierungstechnik der Technischen Universität Berlin erforschten in einem bis dahin einzigartigen interdisziplinären Ansatz die Fragestellung, wie künstliches Licht auf die Biologie von Mensch, Tier und Ökosystem wirkt. Aber auch soziale, ökonomische und kulturhistorische Aspekte wurden betrachtet und in das Gesamtbild eingefügt.

Im Ergebnis konnten sehr konkrete Resultate und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, mit denen jede:r einzelne eine bessere, gesundheitsunterstützende Beleuchtung etwas im eigenen Zuhause umsetzen kann. Wichtiger jedoch: Auch im größeren Rahmen wurden die Projektergebnisse in klare Leitfäden gefaßt, die in die Schriftenreihe des Bundesamtes für Naturschutz und andere Handreichungen des Bundes für die Stadt- und Raumplanung Eingang gefunden haben. Das dringlich notwendige Erstellen von Lichtmasterpläne, die es bereits in fast alle deutschen und europäischen Großstädten gibt, wird so auch für kleinere Kommunen zielgerichtet unterstützt. Denn auch in Mittelzentren wie Idstein breitet sich die sog. „Lichtverschmutzung“, der Einsatz von gesundheitsschädlichen Lichtspektren, von ungerichteten Strahlungseffekten und von zu viel „falschem Licht zur falschen“ Zeit aus.

Was damit gemeint ist, zeigt die eindrückliche Kurzfassung des vielschichtigen Forschungsprojektes „Verlust der Nacht“ in Form einer Wanderausstellung, die die verschiedenen Facetten des künstlichen Lichtes und seiner Auswirkungen zusammenfaßt und laienverständlich darstellt.

Der Unabhängigen Liste (ULI) ist es gelungen, diese hochkarätige Wanderausstellung nach Idstein zu holen. Sie wird lediglich zwei Tage zu sehen sein, da sie danach schon wieder auf den Weg zum nächsten Ausstellungsort, in den Norden Deutschlands, gebracht werden muß.

Bevor die Ausstellung am Samstag, den 20. August, in der gesamten Zeit von 10 – 16 Uhr frei zugänglich im oberen Foyer der Stadthalle besucht werden kann, lädt die ULI zu einer Eröffnungsveranstaltung am Vorabend, dem 19. August, ab 19 Uhr an denselben Ort.

Wort-, Film- und Fotobeiträge werden am Eröffnungsabend die eigentliche Ausstellung ergänzen und in einen Zusammenhang mit Idstein stellen: Eindrückliche Idsteiner Lichtverschmutzungs-Beispiele werden mit positiven Beleuchtungskonzepten aus der Kommune kontrastiert. Den Besucher:innen stehen, bei Interesse, an beiden Tagen Diskussionspartner:innen zur Thematik zur Verfügung.

Der Eintritt ist am Freitag wie auch am Samstag kostenfrei.