Offener Brief an Bürgermeister Herfurth
Sehr geehrter Herr Herfurth –
Fast hätten wir uns vergangenen Freitag kurz unterhalten. Leider waren Sie für mich als Veranstalter der Demonstration „Zusammen gegen den Faschismus!“, der sich auf seiner Seite der Absperrung aufhielt, nicht greifbar.
Mir wurde erzählt, dass Sie eine weiße Rose geschenkt bekommen hatten und diese auch eine ganze Weile sichtbar in der Hand hielten. Wenn dies Ihre Art eines stillen Protests gewesen ist, dann danke ich Ihnen dafür.
Die häufigste Frage allerdings, die mir als Veranstalter mehrfach gestellt worden ist: Ob der BÜRGERmeister auch einen Redebeitrag bringt? Ich habe Sie als oberste Instanz des Ordnungsamtes entschuldigt, Sie hätten hinter der Absperrung koordinative Aufgaben wahrgenommen.
Auch ich wünschte mir ein Zeichen oder eine kurze Rede von Ihnen: eine Stellungnahme, eine klare Botschaft – andere Menschen haben es am Mikrofon vorgemacht.
Wenn dies nicht Ihre Art ist oder Sie in dieser Thematik politisch neutral bleiben wollen, dann respektiere ich das.
Eine nachträglich versöhnliche Geste wäre es, wenn das Rathaus die Mieteinnahmen, die sicher 300-400€ betrugen, an den Internationalen Bund (IB) spenden würde, der in der Grunerstraße unter schwierigen Bedingungen einen tollen Job macht.
Viele Grüße
Volker Mink
Wie kommt es eigentlich, dass in Idstein ein genehmigter privater Weihnachtsmarkt am Felsenkeller stattfinden kann, wenn wir alle aufgefordert sind Abstand zu halten und keine Gruppen zu bilden
Die Idsteinet Zeitung freut sich noch über die willkommene Abwechslung die darin bestand den Glühwein und die Wurst in Gruppen im öffentlichen Raum zu genießen. Ist das wirklich hilfreich COVID in den Griff zu bekommen? Ich habe da starke Zweifel
In den Kontext des hier Beschriebenen passt leider auch die Erfahrung, die ich als Neubürger mit „meiner“ neuen Gemeinde und „meinem“ Bürgermeister gemacht habe.
Vorausgeschickt: ich bin eifriger Radfahrer und habe in der Zeit nach meinem Einzug im letzten November Idstein und das gesamte Umfeld intensiv „beradelt“. Dabei ist mir natürlich sehr vieles aufgefallen. Einiges Gutes, aber viel mehr Kritisierenswertes. Nur selten habe ich eine Stadt erlebt, die so wenig für Ihre Radfahrer tut wie Idstein. Bis auf einige gute Ausnahmen, wie erwähnt.
Als bisher kommunalpolitisch engagierter Mensch dachte ich mir, dass ich doch in der Gemeindevertretung und beim Bürgermeister offene Türen einrenne, wenn ich mir einmal die Mühe mache und relativ genau aufliste, was mir alles aufgefallen ist. Es wird niemand wundern, dass diese Liste recht lang geworden.
Mich aber wunderte indes, dass ich nie mehr etwas von meiner kommunalpolitischen Aktion hörte. Die angeschriebenen Gemeindevertretung und Gemeindeverwaltung blieben stumm. So dass ich das ganze dann direkt an den Bürgermeister schickte und vielleicht viel zu selbstverliebt glaubte, ich würde zumindest einen Zwei- oder Dreizeiler erhalten mit zumindest förmlichen Dank. Der müsste ja nicht wirklich stimmen. Aber auch das blieb aus, bis heute.
Ich war mein Leben lang kommunalpolitisch in vielen Gremien und an verantwortungsvoller Stelle aktiv. In diesem langen Leben ist mir eine solche Verweigerungshaltung nicht passiert. Und ich kann mir sie auch überhaupt nicht erklären, denn ich wollte ja niemandem etwas Böses, ganz im Gegenteil. So ist meine Erfahrung als Neubürger mit „meiner“ Gemeinde natürlich extrem durchwachsen….
Vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr Schwabe.
Ich verstehe nicht die Kritik an Herrn Herfurth. Er wurde doch erst vor kurzem in seinem Amt bestätigt. Den Wählern sollte doch bekannt gewesen sein, wen sie wählen, was er in den letzten Jahren geleitet oder eben nicht geleistet hat und wofür er steht oder nicht steht.
Insofern stützt die Mehrheit Herrn Herfurth, was respektiert werden sollte.
vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr Welter.
Ich wundere mich ob der Verwunderung. Ich habe ihn nicht gewählt und genau so eingeschätzt.
Jede Stadt hat den Bürgermeister, den sie verdient.
Vielen Dank für Ihren Kommentar, Frau Bemelmann.
Danke für den offenen Brief, der auch meiner Wahrnehmung entspricht.
Was ist los mit unserem Bürgermeister Christian Herfurth?
Als neu gewählter Bürgermeister 2013 durchaus ein Sympathieträger (kaum zu glauben, er trat 2014 sogar in einem Youtube Video mit dem Song Pharrell Williams – Idstein ist happy auf!), aber dann zunehmend nicht mehr präsent.
Als er letztes Jahr im Straßenwahlkampf unterwegs war, hatte ich die Möglichkeit mit ihm zu diskutieren: Themen wie Einrichtung eines Fahrradstreifens an der gerade sanierten Straße am Bahndamm, die Fußgängerzone autofrei mittels absenkbarer Poller, er wirkte auf mich durchaus engagiert.
Leider ist davon nicht viel über geblieben.
Stadtentwicklung Fehlanzeige, keine Ideen wie sich Idstein weiter entwickeln soll (zugegeben schwer bei seinen beiden Vorgängern Müller und Krum, die würde ich noch als Visionäre bezeichnen).
In der aktuellen Krise abgetaucht, sporadisch (von der Verwaltung verfasste Statements) veröffentlicht.
Auf Nachfragen von BürgerInnen in den Sozialen Medien, keine Reaktion.
Die BürgerInnen sind verängstigt und besorgt….wie ging (und geht) er damit um?
Für uns nicht erkennbar, ich bin da nicht alleine mit meiner Meinung, da er abgetaucht wirkt.
Ich hoffe das sich 2021 die Kommunalen Machtverhältnisse in Idstein so ändern, das unser Bürgermeister nicht mehr auf komfortable Mehrheiten setzen kann und er gezwungen ist seinen originären Aufgaben, wie das Führen der Verwaltung, Visionär die Stadtentwicklung von Idstein vorantreiben(Idstein hat mal das Idsteiner Land angeführt!) sowie die Finanzen im Auge behält.
Ich fürchte aber damit verlange ich zu viel, aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt……
Fazit: Es wundert mich nicht das er sich bei der Demonstration keine Stellungnahme abgab, das passt im Moment zu ihm.
Er scheut sich zu positionieren….
Christian Herfurth, werden Sie zu dem Bürgermeister den Idstein im Moment dringend braucht.
Vielen Dank für Ihren Kommentar, Herr Jonas.