Die Aspekte der Digitalisierung

Digitalisierung, eines der topaktuellen Schlagwörter, die wir ständig benutzen, ohne genau zu wissen – was ist das eigentlich?

Wir von der Unabhängigen Liste nehmen uns des Themas gerne an und wollen uns in loser Folge mit verschiedenen Schwerpunkten beschäftigen. Diese Schwerpunkte stehen im Bezug zu unserem täglichen Leben und den Konsequenzen, die wir zu gewärtigen haben.

Mit folgenden Themen wollen wir uns in den nächsten Monaten auseinandersetzen:

Freifunk, der demokratische Zugang

Digitale Ethik

Soziale Medien und berufliche Netzwerke

Autonomer Verkehr und Medizin

Schule 4.0

Behörden im Wandel

Unsere tägliche Versorgung

Der Begriff Digitalisierung bezeichnet im ursprünglichen Sinn das Umwandeln von analogen Werten in digitale Formate. Die so gewonnenen Daten lassen sich informationstechnisch verarbeiten, ein Prinzip, das allen Erscheinungsformen der Digitalen Revolution (die heute zumeist gemeint ist, wenn von Digitalisierung die Rede ist) im Wirtschafts-, Gesellschafts-, Arbeits- und Privatleben zugrunde liegt.

Es wird geschätzt, dass 2007 bereits 94 % der weltweiten technologischen Informationskapazität digital war (nach lediglich 3 % im Jahr 1993). Es wird angenommen, dass es der Menschheit im Jahr 2002 zum ersten Mal möglich war, mehr Information digital als analog zu speichern (der Beginn des „Digitalen Zeitalters“).

Wikipedia

Digitale Revolution? Noch ein neuer Begriff.

Der Begriff Digitale Revolution bezeichnet den durch Digitaltechnik und Computer ausgelösten Umbruch, der seit Ausgang des 20. Jahrhunderts einen Wandel nahezu aller Lebensbereiche bewirkt und der in eine Digitale Welt führt, ähnlich wie die industrielle Revolution 200 Jahre zuvor in die Industriegesellschaft führte. Deshalb ist auch von einer dritten industriellen Revolution die Rede oder in technischer Hinsicht von mikroelektronischer Revolution.

Die mit der Digitalen Revolution einhergehenden Veränderungen in Wirtschafts- und Arbeitswelt, in Öffentlichkeit und Privatleben vollziehen sich in großer Geschwindigkeit überall dort, wo die materiellen Voraussetzungen für Anwendungs- und Nutzungsmöglichkeiten der fortschreitenden Digitalisierung bestehen.

Neue Medien beeinflussen zunehmend Kommunikationsverhalten, Sozialisationsprozesse und Sprachkultur. Anwendungsbereiche und Entwicklungspotenziale von künstlicher Intelligenz gehören zu den Trends und offenen Zukunftsfragen der Digitalen Revolution.

Wikipedia

 

Unser erster Schwerpunkt wird sein: Freifunk, der demokratische Zugang.

ULI on Tour

Auf der Oberauroffer Kastanienwiese soll im Rahmen der Dorfentwicklung Idstein-West ein Mehrgenerationenplatz entstehen. Eine Boulebahn, ein variabler Ballsportbereich, ein Kombi-Klettergerät für Kinder und vieles mehr soll dort angeboten werden. Insgesamt ein rundes Angebot, dass darüberhinaus barrierefrei ist und ganzjährig zur Verfügung steht.

Als wir auf der Sitzung des Ortsbeirates Oberauroff am 14.11.2018 u.a. anderem erfuhren, dass am darauffolgenden Freitag eine Pflanzaktion anstand, haben wir uns sofort als Unterstützer gemeldet.

Um die Verkehrssicherheit für die Kinder zu erhöhen, sollten nun an besagtem Freitag umlaufend heimische Strauchgehölzpflanzungen ergänzend zu den vorhandenen Gehölzen erfolgen.

Jürgen Schnell (Ortsbeiratsmitglied und von seiten der Oberauroffer der Projektverantwortliche) erklärte uns, dass ca. 130 Pflanzen zum Einpflanzen bereit stehen. Matthias Jansen, Büro für Freiraumplanung aus Bad Camberg, stünde uns mit Rat und Tat zur Seite.

Die Pflanzaktion ist Teil der Eigenleistungen der Oberauroffer für die Erstellung des MG-SAP (=Mehrgenerationen-Spiel- und Aufenthaltsplatz – dolle Abkürzung).

Und so standen wir am Freitag Punkt 13.00 Uhr mit acht weiteren Mitpflanzerinnen und -pflanzern am Rande der Kastanienwiese; bewehrt mit Spaten, Arbeitshandschuhen, Gießkannen, Garten- und Astscheren, Spitzhacken und Schubkarren. Aber nicht nur das, es gab noch Kaffee und einen von Andrea Bernhardt frisch gebackenen sehr leckeren Kuchen.

Die Dankesworte von Jürgen Schnell beschreiben kurz und treffend unsere Aktion, diesen wir schließen uns zu 100% an und bedanken uns, dass wir als Kernstädter mitpflanzen durften.

Ich möchte mich bei Euch allen noch einmal ganz herzlich für die gelungene Pflanzaktion auf unserem zukünftigen MG-SAP bedanken.

Euer Engagement, Euer Zupacken und das freundliche Miteinander Umgehen waren schon beeindruckend und hat, denke ich, allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht.

Besonderen Dank gilt Herrn Jansen, der uns mal zeigte, wie richtig und mit Anwachsgarantie Sträucher gepflanzt werden und Andrea für den wirklich lecker schmeckenden Kuchen und Peter, der für den Kaffee sorgte.

Ich hätte nicht gedacht, dass wir die „Ehrenamtsbauaktion“ (Quelle: Herr Jansen…, was für ein Wort…) innerhalb von 2,5 Stunden schaffen! Da haben wir aber einen Schlag reingehauen.
Alle Achtung!

Jürgen Schnell

Hier noch ein paar Impressionen:

Klare Wahlempfehlung

Am 28. Oktober 2018 wählen wir in Hessen nicht nur einen neuen Landtag, sondern parallel dazu stimmen wir per Volksabstimmung über insgesamt 15 Änderungen der Hessischen Verfassung ab. Das sind die einzelnen Punkte:

Aus den 15 gleichermaßen wichtigen vorgeschlagenen Verfassungsänderungen möchten wir auf eine Verfassungsänderung besondere Aufmerksamkeit legen.

Unabhängigkeit des Rechnungshofs

Worum geht es hierbei?

Die Ziele:

Befugnisse des Hessischen Landesrechnungshofs zur Haushalts- und Wirtschaftsprüfung klar festlegen 

Unabhängigkeit der Mitglieder des Rechnungshofs unterstreichen

Definition der Aufgabe des Rechnungshofs: Prüfung der Haushalts- und Wirtschaftsführung, sorgfältige Prüfung der hessischen Steuereinnahmen und -ausgaben

Mit der Neufassung des Artikels 144 sollen die Aufgaben des Rechnungshofs genauer ausformuliert werden. Als externe Finanzkontrollinstitution prüft der Rechnungshof die Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Haushalts- und Wirtschaftsführung des Landes. Wie genau seine Befugnisse sind, soll nun verankert werden.

Zudem soll die Unabhängigkeit der Mitarbeiter des Rechnungshofs betont werden. Die Mitglieder des Rechnungshofs dürfen nicht an Weisungen gebunden sein und müssen ihre Prüfungen unbeeinflusst durchführen können.

Änderungsvorschlag für den Artikel 144:

(Änderung und Streichung gefettet)

(1) Die Rechnungen über den Haushaltsplan werden vom Rechnungshof geprüft und festgestellt. Der Rechnungshof, dessen Mitglieder richterliche Unabhängigkeit besitzen, prüft die Wirtschaftlichkeit und Ordnungsmäßigkeit der Haushalts- und Wirtschaftsführung sowie die Rechnungen über den Haushaltsplan und stellt diese fest.“

Wir begrüßen es außerordentlich, daß in Hessen die Unabhängigkeit des Rechnungshofes besonders gestärkt werden soll. Damit bleiben uns hoffentlich (Bundes-)Verhältnisse erspart, wie sie durch die im Juni 2013 beschlossenen Änderung der Bundeshaushaltsordnung § 96 Absatz 4 hinsichtlich der Transparenz der Finanzen der Fraktionen ermöglicht wurden.

Weiterführende Details und Informationen dazu können Sie im nachfolgenden Correctiv-Artikel vom 11.12.2017 von Tania Röttger nachlesen.

CORRECTIV
Recherchen für die Gesellschaft

Der Hessische Rechnungshof

prüft, berät und informiert. Dabei geht es uns nicht darum etwas oder jemanden zu kritisieren, sondern in Zukunft Schäden für das Land zu vermeiden.

Unsere Aufgaben lassen sich grob in drei Funktionen zusammenfassen:

  • Prüfen
  • Beraten
  • Informieren

Dabei lässt sich festhalten, dass wir über Zeit und Art einer Prüfung allein entscheiden. Das Ziel ist, einen aussagekräftigen Überblick über die Haushalts- und Wirtschaftsführung des Landes zu gewinnen und prüfungsfreie Räume zu vermeiden. Prüfungsmaßstäbe sind Wirtschaftlichkeit und Rechtmäßigkeit des Verwaltungshandelns. Wir gehen bei der Auswahl unserer Prüfungsthemen risikoorientiert vor, das heißt wir setzen Schwerpunkte und prüfen dort, wo das Risiko für das Land am größten ist.

Hinsichtlich der Ergebnisse unserer Prüfungen haben wir keine Vollzugsgewalt, das bedeutet, wir können unsere Empfehlungen nicht selbst umsetzen. Wir müssen deshalb Landtag und Landesregierung mit Sachargumenten überzeugen.

Dabei sehen wir unsere primäre Aufgabe nicht darin, Mängelrügen zu erteilen. Vielmehr soll mit den Ergebnissen der Prüfung aufgezeigt werden, wie in Zukunft Schäden für das Land vermieden werden können. Ziel unserer Tätigkeit ist es einerseits, durch Erfolgskontrollen die Effektivität und Effizienz des staatlichen Handelns zu erhöhen. Andererseits machen wir auch Verbesserungsvorschläge zur Organisation der Verwaltung, sodass die von Bürgerinnen und Bürgern erwarteten Leistungen des Staates zu möglichst geringen Kosten erbracht werden können. Hiervon profitieren die geprüften Stellen, der Landeshaushalt und nicht zuletzt auch der Steuerzahler.

 

Wir prüfen

  • Verwaltungen, Landesbetriebe und Sondervermögen sowie die Betätigung des Landes bei privatrechtlichen Unternehmen, an denen es beteiligt ist, wie z. B. Fraport AG, Messe Frankfurt GmbH.
  • Landesunmittelbare juristische Personen des öffentlichen Rechts (Körperschaften, Anstalten, Stiftungen) einschließlich der Landesunternehmen in dieser Rechtsform.
  • Stellen außerhalb der Landesverwaltung, sofern sie Mittel des Landes erhalten (insbesondere Zuwendungen) oder Landesvermögen verwalten.

Bei der Umstellung des Landeshaushalts von der Kameralistik auf die kaufmännische Rechnungslegung, bei der Hessen gewissermaßen eine Vorreiterrolle spielte, waren wir als Rechnungshof von Beginn an Begleiter der Landesregierung. Daraus resultiert auch unsere Aufgabe, die Jahresabschlüsse der obersten Landesbehörden festzustellen.

 

Wir beraten

  • Parlament und Fraktionen
  • Landesregierung.

Die Entscheidung über die Umsetzung unserer Vorschläge ist Aufgabe der politisch Verantwortlichen, genauer gesagt des Parlaments und der Landesregierung. Wir respektieren hierbei die politischen Entscheidungen. Die Voraussetzungen solcher Entscheidungen sowie deren Auswirkungen auf die Haushalts- und Wirtschaftsführung sind allerdings nachprüfbar, sodass unsere Prüfungsergebnisse Entscheidungshilfen für die Politik darstellen.

 

Wir informieren

Mit den jährlich dem Landtag vorzulegenden Bemerkungen informieren wir sowohl das Parlament als auch die Öffentlichkeit über ausgewählte Prüfungsergebnisse. Sie sind Grundlage für das Verfahren zur Entlastung der Landesregierung durch das Parlament. Daneben wenden wir uns mit wichtigen Prüfungsergebnissen auch unmittelbar an Parlament und Landesregierung. Die Bemerkungen sind aber auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger hier jederzeit online verfügbar. Daneben informieren wir durch Fachvorträge und Aufsätze sowie durch Seminare und Diskussionsrunden.

Quelle: Hessischer Rechnungshof

Auf ein Wort … Ute Reinhardt und Joachim Mengden

Nach der Veranstaltung „Welche Baukultur braucht idstein“ am 11.09.2018, durchgeführt vom Aktionsbündnis „Idstein wahrt sein Gesicht“, dem unter anderem auch die Unabhängige Liste angehört, ergab sich die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Ute Reinhardt und Joachim Mengden.

Ute Reinhardt erlangte einen Abschluss als Diplom-Ingenieur Architektin, Schwerpunkt Stadtplanung, in Idstein. Seit 1981 war sie in diversen Kommunen wie Limburg, Taunusstein und Wiesbaden als Stadtplanerin tätig. Zuletzt bei der Stadtentwicklungsgesellschaft in Wiesbaden

Joachim Mengden studierte 1976 Raumplanung an der Universität Dortmund mit Abschluss als Diplom-Ingenieur. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Dortmund, Leitung der Abteilung Umweltschutz Umlandverband Frankfurt, Leiter des Umweltamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden (1990 – 2016), danach Projektleiter des Projektes Ostfeld in Wiesbaden.

Aus welcher Motivation heraus engagieren Sie sich für eine andere Form der Stadtplanung/Stadtentwicklung in Idstein?

Welche Expertise bringen Sie ein und welche Erfahrungswerte?

Reinhardt: Ich wohne seit 1977 in Idstein, ich habe die Veränderungen dieser Stadt hautnah miterlebt. Ich habe die Sanierungsphase mitbekommen und das Wachstum der Neubaugebiete. Dabei ist Idstein interessanter geworden, lebenswerter. Der Kern liegt meiner Meinung nach in der Altstadt, die gilt es zu bewahren. Aber das geht nur, wenn Menschen, die sich mit dieser Stadt identifizieren, auch wirklich dort leben — nicht nur schlafen sondern einkaufen, ausgehen, arbeiten usw.

Und dies geht selbstverständlich über die Altstadt hinaus. Die Identität mit dieser Stadt muss von allen Einwohnern getragen werden. Ich habe das Gefühl, dass diese Aufbruchstimmung in Idstein nach Altstadtsanierung, Hessentag und den großen Jazzfesten deutlich abgeebbt ist. Wir sind träge geworden, sowohl was die städtebauliche als auch die sonstigen kulturellen Initiativen in unserer Stadt betrifft. Um dies ein wenig wieder aufleben zu lassen, deswegen engagiere ich mich. Die Stadtentwicklung liegt mir dabei besonders am Herzen, weil ich hier in Idstein Architektur mit dem Schwerpunkt Städtebau studiert habe und seit 1981 auch in diesem Beruf tätig bin.

Mengden: Ich bin nach Idstein gezogen, weil mir die Altstadt und das städtebauliche Umfeld gut gefallen haben. Die Altstadt empfinde ich von ihrer Ausprägung, Architektur und städtebaulichen Gestalt, d.h. von der sie prägenden Baukultur als interessant, lebenswert und attraktiv. Meine Frau und ich wohnen in einem Haus, das aufgrund der genannten Vorzüge der Altstadt einen besonderen Charakter aufweist. Wir erhalten dieses Haus als Teil eines historischen Ensembles, und ich möchte, dass diese Situation auch für unsere Kinder, die sich immer hier wohlgefühlt haben, erhalten bleibt.  Diese Identität Idsteins droht, zerstört zu werden durch eine gesichtslose, unangepasste Bauweise, die nur auf die Interessen von Investoren ausgerichtet ist. Die Architektur der Gebäude prägt den öffentlichen Raum; je nach Lage und Größe dominieren sie eine historisch gewachsene Struktur. Der öffentliche Raum ist aber eben gerade nicht privat, weshalb es notwendig ist, sich öffentlich, d.h. mit allen Idsteinern, darum zu kümmern. Stadt (-verwaltung) und Bürgerschaft sind nicht dem Einzelnen mit seinen Interessen verpflichtet, sondern der Stadtgestaltung insgesamt. Natürlich ist es nachvollziehbar, dass jeder seine privaten Interessen zum Wohnen realisieren will. Die privaten Interessen müssen jedoch ihre Grenze an der Stelle finden, an der der öffentliche Raum und seine Struktur gestört und dominiert wird.

Ich habe vor vielen Jahren Raumplanung in Dortmund studiert und kenne daher die wesentlichen Elemente von Stadtplanung. Über 30 Jahre habe ich in der Stadtverwaltung Wiesbaden gearbeitet, zwar im Bereich des Umweltschutzes, aber immer an der Schnittstelle zum Städtebau. Derzeit leite ich ein Projekt in Wiesbaden, in dem untersucht wird, ob auf einer Fläche von 450 ha ein neuer Stadtteil mit 10.000 Menschen entstehen kann. Im Rahmen dieses Projektes befassen wir uns mit der Zukunftsfähigkeit und Nachhaltigkeit von Stadt, indem wir uns mit positiven und negativen Beispielen des Stadtbaus in den letzten 30 Jahren beschäftigen.

Wie resümieren und bewerten Sie die Veranstaltung am 11. September 2018 zum Thema „Welche Baukultur braucht Idstein?“ ?

Reinhardt: Ich war so sehr erfreut über den überaus großen Zuspruch, den unsere Veranstaltung durch die Idsteiner Bevölkerung erfahren hat. Das hat mir gezeigt, dass ich nicht alleine bin mit der Sorge um unsere schöne Stadt. Leider wurde in der Veranstaltung nicht deutlich, dass wir natürlich noch MitstreiterInnen brauchen, um unser Ziel zu erreichen. Inhaltlich denke ich, hat der Vortrag von Ulf Begher ganz deutlich gemacht, dass wir zur Weiterentwicklung und Erhaltung unserer Stadt Regularien, sprich Bebauungspläne und Satzungen, unbedingt brauchen. Und dies gilt nicht nur für die Altstadt. Es gilt insbesondere für die Randbereiche der Altstadt, aber auch für die so genannten Neubaugebiete. Es gilt, überall die Identitäten der Bebauung herauszuarbeiten, um diese zu stärken und den Menschen eine liebenswerte Umgebung zu schaffen.

Mengden: Die Veranstaltung am 11.09. in der Stadthalle war ein großer Erfolg. Die hohe Teilnehmerzahl an der Veranstaltung zeigt, dass wir ein Thema aufgegriffen haben, dass vielen Idsteinern unter den Nägeln brennt. Die positive Rückmeldung der Teilnehmer zum Inhalt und dem Verlauf der Veranstaltung weist darauf hin, dass wir mit dem Aktionsbündnis auf dem richtigen Weg sind, uns positiv in die Gestaltung der Stadt einzubringen, und dass viele Menschen unsere positive Kritik an der derzeitigen Stadtplanung unterstützen. Statt nur „NEIN“ zu sagen“ zu dem, was die Stadtverwaltung und Stadtpolitik abnicken wollen, möchte ich dazu beitragen, positive Alternativen zu entwickeln und diese mit der Bürgerschaft zu diskutieren. Dies ist uns mit der Veranstaltung gelungen.

Welche Schritte sind aus Ihrer Sicht notwendig, um Idstein als lebenswerte und attraktive Stadt weiterzuentwickeln?

Reinhardt: Wie schon oben erwähnt, sollten alle Bereiche Idsteins betrachtet werden, um dann Defizite, aber auch Positives herauszuarbeiten. Danach müsste ein Katalog für jeden einzelnen Bereich erstellt werden, in dem zunächst zum Beispiel die Defizite wie bauliche Störungen, fehlendes Grün, Verkehrsprobleme etc. zusammengetragen werden. Danach muss ein Lösungskatalog erstellt werden:

Welche Beseitigung von Defiziten, zum Beispiel „Grün“, sind sofort durch Investitionen machbar, wo müssen Regularien wie Bebauungsplan und Satzungen erstellt werden, um das Ortsbild zu optimieren, und wo sind die Bürger gefragt, um zur Verbesserung beizutragen. Selbstverständlich geht das nicht ohne die Stadtverwaltung und Politik Idsteins, auch das wurde in der Veranstaltung vom 11.09. ganz deutlich. Die Stadt ist die Trägerin der Planungshoheit, aber letztendlich sind wir, die BürgerInnen dieser Stadt, doch auch dafür verantwortlich; und wir wählen die Politiker, damit sie unsere Meinung vertreten. Neben den baulichen Maßnahmen gilt es aber auc,h die Lebendigkeit Idsteins beizubehalten.

Idstein war seit ca. 1900 geprägt durch die Bauschule, die 1995 von der Hochschule Fresenius ersetzt wurde. Für Idstein ist eine solche Hochschule wichtig, um auch junge Menschen in der Stadt zu haben. Auch der Kalmenhof prägt seit vielen Jahrzehnten das Gesicht dieser Stadt. Beides gilt es zu erhalten und inhaltlich zu stärken. Wir brauchen neben der baulichen Harmonie die lebendige Vielfalt für unsere Stadt.

Mengden: Das wesentliche Element für eine attraktive und lebenswerte Stadt ist der Dialog, die Debatte aller, ohne Vorurteile und Diffamierungen. Dabei ist es wichtig, gerade in der Baukultur, die unterschiedlichen Sichtweisen wie „privat/öffentlich“ zu beschreiben und auseinanderzuhalten. Eine differenzierte Analyse funktioniert nicht ohne Wissen. Gerade in der Politik kann man feststellen, dass viele Entscheidungen „aus dem Bauch heraus“ gefällt werden und damit nicht sachgerecht sind. Daher kommt der Vermittlung von z.B. Analyseergebnissen hohe Bedeutung zu. Auf dieser Grundlage kann die Weiterentwicklung Idsteins nach fachlichen Kriterien erfolgen und nicht nach einfachen, mit Geld hinterlegten Argumenten.

Wir bedanken uns herzlich für das interessante Gespräch und freuen uns auf weitere gelungene Aktivitäten im Aktionsbündnis „Idstein wahrt sein Gesicht“.

Vielfalt und Zusammenhalt

… und was Bürgermeister und Stadtverwaltung dazu aktiv beitragen wollen

Ausgewählte Mitschrift der Antworten auf die von der ULI eingereichten Fragen der Bürgerversammlung am 29. Mai 2018

Das offizielle Protokoll der Stadt Idstein zur Bürgerversammlung am 29. Mai 2018 läßt weiter auf sich warten.

Daher hat die ULI umdisponiert:

Wir wollten das offizielle Protokoll mit entsprechenden Ergänzungen und Kommentierungen unserer Fragen an Bürgermeister und Verwaltung hier in einer Gesamtschau veröffentlichen. Aufgrund der zögerlichen Protokollierung wählen wir jetzt einen anderen Weg:

Das diesjährige Fest der Vereine am 23. Juni 2018 steht unter dem Motto „Migration, Integration, Inklusion – Vereinbarkeit von Vielfalt und Zusammenhalt.“

Zum ersten Mal sind hierzu auch alle kommunalpolitisch engagierten Gruppierungen eingeladen worden. Außer Bündnis 90/Die Grünen und uns von der ULI hat aber offenbar keine der Parteien etwas zu diesem Thema zu sagen – oder es liegt ihnen nicht ausreichend am Herzen?

Warum will fast keine der in der Stadtverordentenversammlung vertretenen Parteien über das Fest der Vereine aktiv dazu beitragen, daß ein sichtbares Zeichen für ein vielfältiges Miteinander der Idsteiner Stadtgesellschaft gesetzt wird?

Die ULI macht sich fortlaufend zu diesem Thema Gedanken:
Wie kann unsere Stadtgesellschaft, gerade unter aktiver und selbstbestimmter Einbeziehung der Orts- und Stadtteile, zusammenwachsen und gestärkt werden? In dem wir unter anderem deren Heterogenität als Chance und nicht als Hemmschuh betrachten.

Einige Fragen, auf die die Gedanken und Lösungsansätze der ULI hinweisen, haben wir dem Bürgermeister in der Bürgerversammlung gestellt. Unten folgen seine Antworten (basierend auf der Mitschrift der ULI bzw. als Gedächtnisprotokoll festgehalten).

Die ULI hat konkrete Vorstellungen zur aktiven Gestaltung und Stärkung einer vielfältigen Stadtgesellschaft

Wenn Sie ebenfalls der Meinung sind,

  • daß die Antworten von Bürgermeister und Verwaltung eher schwammig und wenig konkret sind,
  • daß sich kein Konzept und keine planerische Voraussicht einer aktiv gestaltbaren, zukunftsfähigen Entwicklungsstrategie abzeichnen,

dann hören Sie sich einmal die Ideen der ULI an und diskutieren Sie diese mit uns. Sie finden die ULI am Stand zwischen Rathaustreppe und Brunnen auf dem König-Adolf-Platz.

[table id=3 /]

Unsere Fragen zur Bürgerversammlung 2018

Am 29. Mai 2018 fand die diesjährige Bürgerversammlung statt. Ca. 35-40 Bürgerinnen und Bürger hatten sich im Saal 1 der Stadthalle in Idstein eingefunden, außerdem die Amtsleiter, einige Magistratsmitglieder und Stadtverordnete. Pünktlich um 19.00 Uhr eröffnete der Stadtverordnetenvorsteher Thomas Zarda (CDU) die Versammlung. Nach einem kurzen Jahresrückblick, übergab er an Bürgermeister Christian Herfurth (CDU) – welcher direkt mit der Beantwortung der zahlreichen schriftlich eingereichten Fragen begann.

Wir möchten unsere eingereichten Fragen zunächst vorstellen, bevor wir in den nächsten Tagen die gegebenen Antworten und unsere Kommentare dazu veröffentlichen. Fühlen Sie sich auf jeden Fall eingeladen ebenfalls zu kommentieren, unsere Fragen, die Antworten und unsere Kommentare – wir freuen uns!

[table id=2 /]