Kontinuität im ULI-Vorstand

Kontinuität im ULI-Vorstand

Auf der Tagesordnung der jährlichen Mitgliederversammlung der Unabhängigen Liste (ULI) am 24. Juli 2021 stand turnusgemäß die Neuwahl für die Vorstandspositionen der:des 1. Vorsitzenden sowie der:des Kassenwart:in. Die knapp 20 ULI-Mitglieder, die an der Mitgliederversammlung teilnahmen, haben für beide Ämter mit einhelliger Wahl die bisherigen Vorstandsmitglieder Ursula Oestreich (1. Vorsitzende) und Dr. Birgit Anderegg (Kassenwartin) bestätigt. Die Position des 2. Vorsitzenden, die aktuell von Patrick Schauß besetzt ist, steht erst im kommenden Jahr zur Neuwahl an.

Ich bedanke mich für dieses eindeutige Vertrauensvotum unserer Mitglieder, das den damit unveränderten Vorstand in seiner weiteren Arbeit tragen und uns allen dreien eine weitergehende Motivation sein wird, diesem Vertrauen in jeder Hinsicht gerecht zu werden und die vor uns liegenden Aufgaben unvermindert mit Sorgfalt, Begeisterung und Engagement anzugehen.

Ursula Oestreich

1. Vorsitzende der Unabhängigen Liste

Die Mitgliederversammlung widmete sich auch einem Rückblick auf die Schwerpunkte des Jahres 2020, das vom ersten Wahlkampf der ULI geprägt war. Sehr zufrieden zeigte sich Oestreich mit der Entwicklung der digitalen Präsenz der ULI auf der eigenen Webseite sowie sozialen Medien wie Facebook und Instagram. „Darauf können wir aufbauen und werden natürlich über alle diese Kanäle auch weiterhin regelmäßig über unsere politischen Aktivitäten berichten. Der Dialog mit Interessierten sowie transparente politische Arbeit bleiben uns auch nach dem erfolgreichen Wahlkampf selbstverständlich und wichtig“, ist es Oestreich wichtig zu betonen.

Dazu passt natürlich auch, dass während des Austauschs über die Arbeitsschwerpunkte für das verbleibende Jahr 2021 einmütig beschlossen worden ist, die bei entsprechend gelockerten Corona-Vorschriften wieder in Präsenz möglichen ULI-Treffen auch wieder regelmäßig für interessierte Bürger:innen zu öffnen. Weitere Informationen finden sich unter Termine und können auch per Email info@ul-idstein.de erfragt werden.

Der alte und neue Vorstand der Unabhängigen Liste:

Ursula Oestreich

Ursula Oestreich

1. Vorsitzende

Patrick Schauß

Patrick Schauß

2. Vorsitzender

Dr. Birgit Anderegg

Dr. Birgit Anderegg

Kassenwartin

Konstruktive parlamentarische Zusammenarbeit wird groß geschrieben

Konstruktive parlamentarische Zusammenarbeit wird groß geschrieben

Auch in der zweiten Ausschussrunde der nach der Kommunalwahl neu zusammengesetzten Stadtverordnetenversammlung waren die Sitzungsabende lang und intensiv. Dabei ist jedoch nach Auffassung der ULI ein neuer, sehr begrüßenswerter Stil zu bemerken:

Wir haben die Ausschussrunden fünf Jahre lang regelhaft als Zuschauer:innen besucht und können so einen sehr guten Vergleich zwischen gestern und heute ziehen. Wir nehmen äußerst positiv zur Kenntnis, dass in den aktuellen Zusammensetzungen der Gremien eine sehr konstruktive Arbeitsatmosphäre herrscht. Jeder und jede ist offenbar ehrlich bemüht, nicht einfach die eigenen Anträge mit egal wie hauchdünner Mehrheit durchzusetzen, sondern auch in der diskursiven Auseinandersetzung mit allen anderen einen gangbaren Weg zu finden, der von einer möglichst großen Mehrheit der Parlamentarierinnen aktiv mitgetragen wird.

Ursula Oestreich

Fraktionsvorsitzende der ULI

So ist es in der letzten Ausschussrunde gelungen, sämtliche Beschlussvorlagen und Anträge in eine über die Fraktionsgrenzen hinweg tragbare Form zu bringen.

„Dass unsere eigenen Anträge der letzten Gremienrunde vor der Sommerpause nach so konstruktiver Debatte positiv beschlossenen sind, freut uns natürlich besonders“, bestätigt Dr. Birgit Anderegg, die zwei der ULI-Anträge im Ausschuss für Klima, Umwelt und Betriebsangelegenheiten (KUBA) vorgebracht und erfolgreich debattiert hat. „Beide ULI-Anträge des KUBA haben nicht nur klare Umwelt- und Klimaschutzaspekte, sondern leisten auch einen konkreten und direkten Beitrag zur Wirtschaftsförderung.“

So wird jetzt auf Betreiben der ULI ein Konzept auf den Weg gebracht, um  ein einheitliches Verbundsystem für Mehrweggeschirr zu initiieren, an dem sich alle Anbieter:innen von Außer-Haus-Speisen und -Getränken beteiligen können. Die mit einer solchen Lösung verbundenen indirekten Kosten werden damit auf viele Schultern derer verteilt, die ab dem Jahr 2023 gesetzlich verpflichtet werden, ihren Kund:innen eine Mehrweglösung anzubieten. Zudem werden Planungen zur Etablierung kurzer Versorgungsketten und lokaler Märkte durch den zweiten ULI-Antrag angestoßen, zum direkten Nutzen lokaler Erzeuger:innen und Gewerbetreibender.

„Auch im Bereich des Sozialen konnten wir Erfolge erreichen“, betont Ursula Oestreich. „So ist auf Antrag der ULI die Rückzahlung der Kindertagesstättenbeiträge an die Eltern nicht nur für April und Mai, sondern auch für den März 2021 beschlossen worden. Zudem haben wir eine einstimmige Mehrheit dafür erhalten, durch eine Erweiterung der finanzielle Aufwandsentschädigung von ehrenamtlich Tätigen die Teilhabemöglichkeiten vor allem von jungen Eltern, Alleinerziehenden oder auch Menschen, die Angehörige pflegen, zu erleichtern.“

Die ULI geht in die Zeit nach der Sommerpause und vor allem in die Haushaltsdebatten mit der zuversichtlichen Erwartungshaltung, dass die konstruktive Arbeitsatmosphäre aufrechterhalten werden kann:

Wenn wir es weiterhin schaffen, die unterschiedlichen politischen Sichtweisen als prinzipiell legitim gelten zu lassen – nicht als „absolut richtig“ oder „absolut falsch“ –, und sie in einer jeweils mehrheitsfähigen Form zusammenzuführen, dann ist das die beste Voraussetzung für Entscheidungen, die für möglichst viele Bürger:innen möglichst sinnvoll sind.

Dr. Birgit Anderegg

Mitglied im KUBA

Entgelte für Betreuung in Kindertagesstätten werden auch für März 2021 erstattet

Entgelte für Betreuung in Kindertagesstätten werden auch für März 2021 erstattet

Wie so viele Bevölkerungsgruppen hat es auch die Eltern von Kindergarten- und Krippenkindern hart getroffen, dass sie sich in den letzten Wochen und Monaten immer wieder, und oft auch sehr kurzfristig, vor schwierige Alltagssituationen „aus Corona-Gründen“ gestellt sahen: Die Kommunen und das Land Hessen appellierten immer wieder an sie, die Kinder, wenn irgend möglich, zuhause zu behalten oder anderweitig betreuen zu lassen – ein Regelbetrieb der Kindergärten und -krippen war lange Zeit nicht absehbar.

Die Idsteiner Kommunalpolitik hat immerhin dahingehend eine kleine Erleichterung zu schaffen versucht, dass sie den betroffenen Eltern die Betreuungsentgelte und das Entgelt für die Teilnahme am täglichen Mittagessen für die Monate Januar und Februar 2021, nach einem bestimmten Schlüssel, rückerstattet hat.

Da erst seit dem 17. Mai 2021 der Regelbetrieb von den Idsteiner Kindertagesstätten wiederaufgenommen worden ist, lag dem Ausschuss für Jugend, Kultur, Soziales und Sport (AKJSS) sowie dem Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsausschuss (HFWA) in der letztwöchigen Gremienrunde nun eine entsprechende Beschlussvorlage der Verwaltung vor, die sich mit den Folgemonaten bis zum Regelbetrieb befasste.

„Leider konnte im AJKSS unsere Frage nicht befriedigend beantwortet werden, warum in der Beschlussvorlage nur die Monate April und Mai 2021 berücksichtigt waren, nicht jedoch der März“, stellt Arcangelo Lenz, AJKSS-Gremienmitglied der ULI, fest. „Auch die Entgelte für März 2021 gemäß Schlüssel zu erstatten, erscheint nicht nur nach Faktenlage logisch, sondern bildet auch die entsprechende Empfehlung des Landes Hessen ab.“

Um dies weitergehend zu debattieren und im Sinne der betroffenen Eltern zu klären, beantragte die ULI, dass Manuela Ferschke als Vorstandsmitglied des Stadtelternbeirats in der Beratung des HFWA Rederecht zur Sache erteilt werde. Mit der Unterstützung dieses Antrages durch Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP legte Ferschke die Elternsicht der Dinge klar und plausibel dar. Damit konnte die ULI letztlich eine einstimmige Mehrheit ohne Enthaltungen für ihren Änderungsvorschlag gewinnen, nicht nur die Elternentgelte für April und Mai 2021, sondern auch für den Monat März je nach Situation ganz oder hälftig zu erstatten.

Dieser einstimmige Beschluss zur Entlastung der betroffenen Eltern muss jetzt noch durch die Stadtverordnetenversammlung am 15. Juli bestätigt werden.

DS 120/2021 Beschlussvorlage Aussetzung der Erhebung der Elternentgelte für die Kinderbetreuung im Monat April 2021 und Mai 2021
Schreiben des Hessischen Städtetages vom 29.04.2021

Mehrweg-Verbundsystem für Außer-Haus-Speisen und -Getränke stärkt Idsteiner Unternehmen

Mehrweg-Verbundsystem für Außer-Haus-Speisen und -Getränke stärkt Idsteiner Unternehmen

​Am 3. Juli 2021 tritt die EU-Verordnung zur Vermeidung von Plastik-Einwegprodukten (inkl. solcher aus sog. Bioplastik) in Kraft. Einweg-Verpackungen und -Becher für die Gastronomie dürfen dann nicht mehr in der EU produziert werden. Unter dieses Verbot fällt sogar Einweggeschirr aus Pappe, das Kunststoffanteile enthält. Ab 2023 tritt dann auch die gesetzliche Verpflichtung für Anbieter von Außer-Haus-Verzehr in Kraft, Mehrwegverpackungen anzubieten.

In zahlreichen Städten ist daher bereits jetzt ein Mehrweg-Pfandsystem aufgebaut worden. So ist z.B. in Darmstadt eine Kooperation zwischen der Beteiligungsmanagement-Holding der Stadt Darmstadt und der FairCup GmbH entstanden. Die entstandene HEAG FairCup GmbH wurde sogar mit EUR 60.000 des Hessischen Umweltministeriums gefördert. Das unterstreicht die politische Wichtigkeit derartiger Initiativen ebenso wie die Tatsache, daß die HEAG FairCup GmbH zwischenzeitlich auch erfolgreich Mehrweg-Verpackungen für Speisen aufgenommen hat und das Mehrweg-Verbundsystem auch anderen Kommunen in der Region zur Teilnahme anbietet.

Die ULI will mit ihrem Antrag ein ähnliches, auf Idstein zugeschnittenes Mehrweg-Verbundsystem für die Gastronomie und Lieferdienste anregen und dieses frühzeitig auf den Weg bringen, um die verbleibende Zeit zu nutzen, die der Gesetzgeber den Anbietern von Außer-Haus-Speisen und -Getränken noch einräumt. Das hilft den Teilnehmenden logistisch wie auch finanziell, da in einem Verbundsystem übergeordnete und Querschnittsaktivitäten nicht von jedem einzelnen organisiert und bezahlt werden müssen“, erläutert Birgit Anderegg, ULI-Stadtverordnete und Mitglied im Klimaschutz- und Umweltausschuss der Stadt Idstein. „So entstehen Synergieeffekte zum Vorteil jedes teilnehmenden Unternehmens.“

Zudem füge sich eine solche Idsteiner Initiative nahtlos in die Plastikvermeidungsstrategie des Landes Hessen ein, das selbst u.a. über die Aktion „BecherBonus“ bzw. durch Unterstützung von Mehrweg-Verbundsystemen für wiederverwendbare Essensboxen aktiv zur Vermeidung von Plastikmüll, Mikroplastik im Grundwasser und in der belebten Natur beiträgt.

Die ULI schlägt zudem vor, bereits in die Planungsphase eines solchen Mehrweg-Verbundsystems lokale  Unternehmer:innen und Repräsentierende relevanter Zielgruppen (z.B. Jugendliche und junge Erwachsene, Schulsprecher:innen) einzubeziehen – als Maßnahme der gezielten Bürgerbeteiligung.

Diese Bürger:innen können mit ihrer Perspektive und Expertise, aber auch mit ihren Netzwerken vor Ort und als „Botschafter:innen“ für die breite Teilnahme an dem zukünftigen Mehrweg-Verbundsystem werbend tätig werden. Ein solches Bürger-Engagement ist nicht nur öffentlichkeitswirksam für die sich planerisch Beteiligenden; es erhöht auch nochmals die Erfolgswahrscheinlichkeit des angeregten Vorbildprojektes zur Müllvermeidung, mit dem Idstein die Chance hat, eine Vorreiterrolle in der Region einzunehmen.

„Mit diesem Antrag zeigt die ULI exemplarisch auf, wie moderne und zukunftsweisende Wirtschaftsförderung ökologische Notwendigkeiten mit ökonomisch Sinnvollem und Hilfreichem in Einklang bringt. Das ist – in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes – gelebte Nachhaltigkeit.“

Dr. Birgit Anderegg

ULI-Stadtverordnete im Klimaschutz-, Umwelt-und Betriebsausschuss (KUBA)

Startschuss auf dem Sportplatz

Startschuss auf dem Sportplatz

Es war eine in mehrfacher Hinsicht besondere Veranstaltung, die am 29.04.2021 aufgrund der Corona-Situation auf der (durch die Mitarbeiter:innen der Stadtverwaltung bestens vorbereiteten) Rasensportanlage Zissenbach stattfand. Die gewählten Stadtverordneten fanden unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln auf den Tribünen Platz, für den Magistrat, die Zuschauer:innen und die Leitung der Sitzung wurden eigens Zelte für diesen Anlass gestellt. Die ULI, die mit vier Stadtverordneten in die Wahlperiode 2021-2026 gestartet ist, hat erstmals aktiv an der konstituierenden Sitzung teilgenommen.

Wir hatten uns in den Tagen und Wochen zuvor intensiv mit dem Verfassen eigener Anträge und den vorliegenden wie erwartbaren Anträgen der anderen Fraktionen auseinandergesetzt. Entsprechend konnten wir auch auf die teilweise sehr kurzfristig eingereichten Anträgen der neuen „Ampel-Kooperation“ (Bündnis 90/ die Grünen, SPD und FDP)  im Vorfeld noch mit handwerklich sauberen und argumentativ durchdachten Änderungsanträgen reagieren, welche wir dann in die Sitzung eingebracht haben.

Uns war vorher bewusst,  dass es vermutlich zu keiner inhaltliche Diskussion kommen würde, da die „Ampel“, die mit einer Stimme die Mehrheit in der StVV hat, ihre Anträge eingereicht hatte, um ihre Stärke publikumswirksam zu demonstrieren und Personalien zum Vorteil der SPD zu entscheiden.

Nach Eröffnung der Veranstaltung durch Bürgermeister Christian Herfurth (CDU) und Sven Hölzel (SPD), die die Anwesenden durch ihre einführenden Worte auf die Würde der Stunde und den respektvollen Umgang mit der Verantwortung der kommenden Wahlperiode einstimmten, ging die Sitzungsleitung an Thomas Zarda (CDU) über, der in geheimer Wahl (beantragt von Bündnis 90/Die Grünen) auch in der aktuellen Wahlperiode wieder als Stadtverordnetenvorsteher bestätigt wurde und sich sichtbar gerührt für das Vertrauen bedankte, das ihm von der überwiegenden Mehrheit der Stadtverordneten ausgesprochen worden ist. Zarda führte dann, mit gewohnt leichter Hand, durch den Tagesordnungspunkt „Anträge der Fraktionen“.

In den Sondierungsgesprächen der vergangenen fünf Wochen herrschte fraktionsübergreifend bereits Einigkeit, dass es für die neue Wahlperiode einen vierten Ausschuss geben solle, der sich dann mit dem Thema Umwelt- und Klimaschutz befasst. Dieser Ausschuss räumt dann dem absolut wichtigen und notwendigen Themenbereich den nötigen Raum ein. Unser Vorschlag an die anderen Fraktionen, hierzu einen gemeinsamen ersten Antrag einzureichen, blieb leider nach den Gesprächen ohne jede Resonanz.

Die ULI findet das bedauerlich, denn es wäre ein starkes Zeichen für einen gemeinsamen Neuanfang gewesen, das vom neuen Stadtparlament, in dem sowohl viele neue junge Stadtverordnete als auch die Uli als neue Fraktion vertreten sind, hätte gesetzt werden können.  Stattdessen wollte offenbar jede einzelne der anderen Fraktionen (bis auf die FWG) einen eigenen Antrag zu diesem richtungsweisenden Thema einreichen.

Und so kam es, dass es zur Bildung eines Umweltausschusses zunächst drei und, nachdem die CDU-Fraktion ihren Antrag zurückgezogen hat, immer noch zwei Anträge verblieben. Der Antrag der „Ampel“, der kurzfristig am Tag vor der konstituierenden Sitzung per Info-Mail an die Fraktionen bekanntgegeben wurde, war unserem Antrag, der innerhalb der Antragsfrist offiziell eingereicht und an die anderen Fraktionen zugestellt wurde, doch sehr nah.

Wie zu erwarten, wurde inhaltlich nicht debattiert, der Antrag der „Ampel-Kooperation“ wurde auch mit Stimmen der CDU angenommen (interessant dabei ist, dass die „Ampel“ zuvor keine:n eigene:n Kandidat:in für das Amt der:des Stadtverordnetenvorsteher:in benannt hat, sondern den CDU-Kandidaten Zarda unterstützt hat).

Wir haben diesen „Ampel“-Antrag nicht mitgetragen, da dieser in wichtigen Teilaspekten weniger differenziert war. Die ULI hatte z.B. vorgeschlagen, die Themen „Forst“ und „Landwirtschaft“ namentlich dem neuen Umweltausschuss zuzuschreiben – und wir sind schon ein wenig überrascht, dass die „Ampel“, die zahlenmäßig von Bündnis 90/Die Grünen angeführt wird, diese Themen offenbar nicht für ausreichend wichtig erachtet, um sie ausdrücklich in den Umweltausschuss aufzunehmen.

Der Bau- und Planungsausschuss hätte im Verständnis der ULI  den Themen „Stadtentwicklung, Verkehr und Mobilität“, auch namentlich, eine angemessene Heimat gegeben. Ebenfalls hätte man sich dort Fragen in Zusammenhang mit der Vielfalt von Wohnformen widmen können, wie wir ungehört vorgeschlagen haben. Nun werden die Fragen von Verkehr und Mobilität, die ja eigentlich integrale Bestandteile einer jeden Bauleitplanung sein sollten, gemäß dem „Ampel“-Vorschlag in den Umweltausschuss verlagert, was eine angemessene Arbeitsdiskussion zumindest fragmentiert und damit erschwert.

Zuletzt warb die ULI dafür, das Thema „Tournesol“ in den neuen Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Soziales aufzunehmen, um den Themenkomplex nicht nur hinsichtlich seiner Bau- oder Finanzaspekte zu beraten, sondern auch in Punkten wie seiner sportlichen, sozialen oder touristischen Potentiale. Wir nehmen die Ablehnung auch dieses Vorschlags einfach als Zeichen, dass es scheinbar nur bei der ULI den politischen Willen gibt, das Tournesol natürlich hinsichtlich der budgetären Gemengelage, aber auch darüber hinaus politisch aktiv zu begleiten und, wo möglich, zu fördern.

Ein weiterer Antrag der „Ampel“ betraf die Größe der Ausschüsse:  Die beantragte Erhöhung der Zahl der Ausschussmitglieder von zwölf auf 13, zum Vorteil der SPD, die hierdurch einen Platz mehr in jedem Ausschuss erhält. Auch hier hat die ULI klar mit „Nein“ gestimmt, da ein solcher zusätzlicher Platz für die SPD schlicht nicht das Wahlergebnis widerspiegelt.

Wir hatten zuvor, als Alternative im demokratischen Geiste, eine Verringerung auf 11 Mitglieder vorgeschlagen. Dann und nur dann hätte das Verhältnis der Sitze je Fraktion den Wählerwillen widergespiegelt: Die SPD hätte 2/3 der Sitze, die der CDU als stärkster Fraktion zustehen – so wie die Anzahl der Wählerstimmen für die SPD auch nur 2/3 derjenigen für die CDU waren. Aber die Ein-Stimmen-Mehrheit hat sich erwartungsgemäß durchgesetzt. Nun haben wir also noch weiter aufgeblasene und damit weniger arbeitseffiziente Gremien. Aber es ging ja auch offensichtlich um etwas anderes.

Der zentrale formale Akt einer solchen konstituierenden Sitzung rutschte leider in den zunehmend bitterkalten Abend hinein: Der Magistrat wurde neu gewählt und die neuen Wahlbeamten durch den Stadtverordnetenvorsteher vereidigt.

Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Magistratssitz mit Joachim Mengden besetzen konnten, der die Magistratsaufgaben bestens erfüllen wird. Joachim Mengden ist nicht nur studierter Raumplaner, sondern er war auch der Leiter der Abteilung Umweltschutz des Umlandverbandes Frankfurt und knapp 30 Jahre lang der Leiter des Umweltamtes Wiesbaden mit seinen über 80 Mitarbeiter:innen.

Einen solchen Experten für auch in Idstein zentral relevante Themen für die ULI im Magistrat zu haben, kann nur von Vorteil sein – und zwar für alle Idsteiner:innen!

Die ULI ist sich sicher, dass Joachim Mengden seine Aufgabe auf der Basis seiner immensen Erfahrung mit viel Weitblick und immer im Sinne der Stadtgesellschaft meistern wird.

Ebenfalls freut uns, dass wir als ULI-Fraktion bei der Losabstimmung mit der FWG den Sitz im Jugendzentrumsbeirat gewonnen haben. Wir werden konsequenterweise unser jüngstes Fraktionsmitglied Marie-Kristin Grünewald entsenden, wo sie sicherlich mit der ihr eigenen Mischung aus frischer Jugend und beeindruckender Reife wertvolle Arbeit leisten wird. Zugleich möchten wir der FWG-Fraktion zu ihrem Losgewinn des Sitzes in der Kommission für Land- und Forstwirtschaft gratulieren und dort ein gutes Gelingen in allen Belangen wünschen.

Alles in allem war es ein gelungener Auftakt für unsere neue Aufgabe als ULI-Fraktion im Stadtparlament. Wir konnten beweisen, dass wir als Newcomer durchaus gut durchdachte Anträge schreiben können. Und gerade an solchen Situationen wie der nur scheinbaren Debatte der konstituierenden Sitzung haben wir zum ersten, aber sicher nicht letzten Mal, den Beweis antreten dürfen, dass die ULI eben wirklich für Politik in der Sache steht und wir uns von Koalitionen, Kooperationen oder ähnlichen Machdemonstrationen nicht beirren lassen.

Sachpolitik statt Machtpolitik

Erinnert sich noch jemand an die gar nicht mal so kleine Welle, die bei der konstituierenden Sitzung der Stadtverordnetenversammlung (StVV) in 2016 zu beobachten war? Als CDU und FWG eine gemeinsame Magistratsliste erstellt haben und damit ein Sitz, der sonst an die Grünen gegangen wäre, der FWG zufiel? War ein pfiffiger, durchaus legaler Deal, den FWG und CDU da miteinander ausgekobert hatten, um ihre eine Stimme Mehrheit gegenüber dem Rest der StVV in eine zusätzliche Personalie umzumünzen.

Nicht alles, was legal ist, ist moralisch legitim, findet die ULI.

Diese Haltung hat die ULI auch mit geradem Rücken und erhobenem Kinn gegenüber Grünen und SPD verargumentiert und aufrechterhalten – durch alle drei mehrstündigen Gespräche hindurch, in denen diese beiden Parteien intensiv auf die ULI eingewirkt haben, um jetzt einen vergleichbaren Deal in Dreierkonstellation zwischen Grünen, SPD und ULI hinzubekommen.

Es ging ganz klar um Machtpolitik, ausschließlich: Ein Magistratssitz mehr für die SPD, die Position des 1. Stadtrats für die Grünen – und auch uns von der ULI hat man versucht, das Ganze durch ein Machtversprechen schmackhaft zu machen (nachdem die politischen Drohungen bei uns nicht zogen).

Nur: Die ULI spielt bei solchen Absprachen nicht mit. Grundsätzlich!

Uns geht es nicht darum, personelle Machtansprüche durchzusetzen. Der ULI geht darum, in einem offenen Parlament und offenen Magistrat für die besten Sachargumente eine Mehrheit zu schaffen oder uns dem besten Argument anzuschließen.

Nun haben SPD und Grüne sich einen anderen Mehrheitsbeschaffer gesucht und ihn gefunden: Die FDP ist sich offenbar nicht zu schade, als kleinste Fraktion des gesamten Stadtparlaments den Königsmacher für Grüne und SPD im Magistrat zu geben. Was der ULI für einen solchen Deal versprochen wurde, wissen wir. Was die FDP bekommen wird, werden wir sehen.

In 2016 empörten sich drei Fraktionen, dass CDU und FWG eine Kooperation eingingen, um eine Stimme Mehrheit im Stadtparlament zu hebeln. Exakt dasselbe, mit exakt derselben hauchdünnen Mehrheit, streben nun also die drei Fraktionen an, die sich damals ausgebootet fühlten?

Die ULI findet: Ein bisschen peinlich für diejenigen, die diese „Macht-Ampel“ gegründet haben. Und sehr entlarvend.

So zeigt sich schon vor Konstituierung des neuen Stadtparlaments, wie wichtig es ist, wofür wir von der ULI angetreten sind: für deutlich mehr Dialog (in der Sache) und Transparenz (hinsichtlich der Entscheidungswege der Idsteiner Politik). Eine Beteiligung an derartigen Absprachen hinter den Kulissen, um des bloßen inhaltsleeren Machtgewinns willen, kategorisch abgelehnt zu haben, war für uns daher nur konsequent.

Damit bleibt die ULI sich selbst treu. Grün, Rot und Gelb tun dies bedauerlicher, aber erwartbarer Weise auch.

Quelle:
Idsteiner Zeitung 23.04.2016

Pause machen? Denkste …

Nach der Wahl dann Entspannung? Definitiv nicht bei uns ULIs. Schnell füllten sich in den letzten Wochen unsere Kalender mit Terminen, die vor der konstituierenden Stadtverordnetenversammlung am 29.4. wahrzunehmen sind.

Die eigentlich geplante Klausurtagung mit allen ULIs konnte aufgrund der Corona-Bestimmungen letztlich nur mit 10 Personen und in einem verkürzten Zeitrahmen durchgeführt werden. Nichtsdestotrotz haben wir diese intensive Arbeitssitzung hochproduktiv genutzt: Grundsätzliches wurde konstruktiv diskutiert und entschieden; und viele Weichen für die weitere politische Arbeit der ULI wurden gestellt, für die Wählergemeinschaft wie für die Fraktion.

Denn, ja, die neu gewählte Fraktion hat sich inzwischen auch schon konstituiert. Ihr steht Ursula Oestreich als Fraktionsvorsitzende vor, die ebenso einstimming gewählt wurde wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Arcangelo Lenz. Alle ULIs gratulieren dieser sehr guten Wahl herzlich, mit der die vierköpfige ULI-Fraktion sicherlich hervorragend durch die ersten 5 Jahre ihrer parlamentarischen Tätigkeit geschifft wird.

Als nicht nur junge, sondern auch moderne Fraktion haben wir uns eine digitale Struktur unserer Zusammenarbeit gegeben. Auch die Fraktionssitzungen sind logistisch so aufgestellt, daß sie genauso gut in Präsenz wie „virtuell“ durchgeführt werden können, je nach aktueller Situation – denn schließlich kann es auch gut sein, daß völlig unabhängig von irgendwelchen epidemiologischen Ereignissen der eine oder die andere, z.B. aus beruflichen Gründen, nicht immer in Präsenz an jeder Fraktionssitzung wird teilnehmen können, aber dennoch immer die Möglichkeit hat, aktiv mitzudiskutieren und zu entscheiden. So ist ein gleichmäßiger Informationsstand aller zu jedem Zeitpunkt gewährleistet – auch das ein Zeichen dessen, wofür die ULI ja u.a. angetreten ist: Dialog und Transparenz werden bei uns nach innen wie nach außen ganz groß geschrieben.

Wie gut diese interne Diskussion und Abstimmung funktioniert, hat sich bereits in den Sondierungsgesprächen gezeigt, die die neu gegründete Fraktion mit anderen Parteien während deren konstituierenden Phase geführt hat. Vier von fünf der weiteren Fraktionen sind in solche Gespräche mit der ULI getreten, was uns ausnehmend freut. Denn es ist und bleibt das Credo der ULI, unabhängig und parteiübergreifend sachorientiert mehrheitsfähige Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Das wird nur dann gelingen, wenn die Gesprächsbereitschaft tatsächlich in alle demokratischen Parteien und Wählergemeinschaften hinein gegeben ist – und dort erwidert wird. Das dies gelingen kann, dafür gibt es durchaus sehr vielversprechende Zeichen.

Und so hofft die ULI, und wird als Fraktion wie als Wählergemeinschaft sehr aktiv dazu beitragen, daß unser Wahlslogan durch die parlamentarische Arbeit möglichst dick unterstrichen wird: „Damit sich was bewegt!“

Einladung zu unserer Umfrage „Gemeinsam für Idstein“

Anfang März haben Sie sehr wahrscheinlich Post von uns bekommen und zwar mit der hier abgebildeten Postkarte. Rund 15.000 Karten wurden von uns persönlich in die Briefkästen gesteckt. Sollten wir damit eventuell gestört haben, dann tut uns das leid. Wir sind der Auffassung, dass unsere Postkarte eine freundliche Einladung ist, die man annehmen kann oder auch nicht.

Die Verteilung der Karten hat uns in alle Stadtteile Idsteins geführt, wodurch wir einen umfassenden und intensiven Eindruck von Idstein gewonnen haben. Leben wir doch gerne in Idstein und haben Vorstellungen und Ideen, wie wir unsere Stadt und Gesellschaft so gestalten und fortentwickeln können, daß wir für uns alle hier die Zukunft gut oder sogar besser gestalten, auch wenn sich die Bedingungen wandeln. Dazu gilt es, die zukünftigen Fragestellungen zu erkennen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und angemessene Maßnahmen rechtzeitig auf den Weg zu bringen.

Wir von der Unabhängigen Liste Idstein (ULI) sind unabhängig und überparteilich, dadurch frei von parteipolitischen Zwängen. Wir wollen in einen intensiven Dialog mit Ihnen, den Bürgerinnen und Bürgern Idsteins, eintreten. Dabei ist es uns ausdrücklich daran gelegen, die Belange der Bewohner der Ortsteile mit gleicher Relevanz und Wichtigkeit wie diejenigen der Kernstadt zu betrachten und voranzutreiben. Deswegen auch die 12. Denn in unserem Verständnis besteht Idstein aus 12 Stadtteilen und nicht aus der Kernstadt und 11 „Anhängseln“, genannt Orts- oder Stadtteile. Alle Stadtteile sind für uns gleichermaßen wichtig, das zeigen wir auch mit unserer regelmäßigen Präsenz bei den Ortsbeiratssitzungen und, wenn gewünscht, unserer Unterstützung bei den verschiedenen Fragestellungen der Ortsteile.

Nur wenn wir miteinander reden, können wir verstehen, was jeder voneinander erwartet und will und was wir gemeinsam bewirken können. Nachfolgend finden Sie einige Erläuterungen zum Umfang und der Bedienung der Umfrage.

Vielen Dank und viel Spaß.

 
  • Update: Die Umfrage steht Ihnen bis zum 5. April 2020 online zur Verfügung.
  • Auf Sie warten Fragen aus unterschiedlichen Themenbereichen. Wir haben uns viel Mühe gegeben, dass es nicht langweilig wird. 🙂
  • Sie haben die Möglichkeit, zu einer vorherigen Frage zurückzukehren, sollten Sie Ihre Antworten verändern wollen.
  • Am oberen Rand können Sie mittels eines Fortschrittbalkens erkennen, wie weit Sie sind.
  • Sie werden zwischen 15 und 20 min benötigen, um die Umfrage in aller Ruhe auszufüllen. Sollte Ihnen etwas dazwischen kommen, können Sie Ihre Umfrage speichern und zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen.
  • Die Umfrage ist anonym. In den Umfrageantworten werden keine persönlichen Informationen über Sie gespeichert, es sei denn, in einer Frage wird explizit danach gefragt (und auch dann bleibt die Antwort anonymisiert).
  • Wir setzen keinen Cookie, um sicherzustellen, daß niemand mehrfach an der Umfrage teilnimmt. Wir vertrauen auf Ihre Fairness, dass Sie nur einmal teilnehmen und unsere Fragen wahrheitsgemäß beantworten.
  • Natürlich stellen wir auch die Ergebnisse öffentlich vor. Darüber informieren wir rechtzeitig über unsere Webseite und die sozialen Medien. Für die Auswertung rechnen wir 4-6 Wochen.

 

Mit dem Anklicken des Umfrageknopfes, akzeptieren Sie unsere Datenschutzerklärung.

Informationsabend Gassenbacher 2.0

Informationsabend Gassenbacher 2.0

Unsere beiden Gründerinnen Dr. Birgit Anderegg und Ursula Oestreich bieten am kommenden Dienstag, 04. Februar 2020 einen Informationsabend zum Gassenbacher 2.0 an. Zum Einen stellen die beiden ihr Konzept inhaltlich vor, zum Anderen laden sie die teilnehmenden Idsteiner Bürger*innen ein, ihre Gedanken und Ideen an  Metawänden zu formulieren.

Wir freuen uns sehr, dass aus einer ursprünglich politisch motivierten Idee über viele Monate hinweg, inzwischen ein handfestes wirtschaftliches Konzept entstanden ist. Wir wollen dem Informationsabend nicht vorgreifen und möchten nur auf die Fragen eingehen, mit denen sich Frau Dr. Anderegg und Frau Oestreich auseinandersetzen werden:

  • Wie sieht das Konzept „Gassenbacher 2.0“ aus?
  • Wo steht es aktuell in der Planung und Umsetzungsanbahnung?
  • Wie kann man sich beteiligen? Und wer kann sich beteiligen?
  • Welche Vorstellungen, die bislang noch nicht im Konzept berücksichtigt sind, könnten ggf. auch noch ihren Platz finden?

Das Konzept soll großen Raum für Bildungsaspekte enthalten. Welche Möglichkeiten sich zu diesem Thema bieten, darauf wird als Gastredner Prof. Klaus Werk (Bürgerstiftung Unser Land!) in seinem Impulsvortrag „Bildung im Zusammenspiel von Gassenbacher Hof und Biosphärenregion“ eingehen.